Radioaktives Edelgas ist zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs
Bei Radon handelt es sich um ein geschmacks-/geruchsloses und nicht sichtbares radioaktives Edelgas. Dieses kommt im Erdreich natürlich vor und gelangt über die Bodenluft an die Oberfläche. Über Undichtheiten an erdberührenden Bauteilen kann es in Gebäude eindringen und sich – je nach Luftzirkulation – vom Keller bzw. Erdgeschoss über alle Stockwerke verteilen. Beim Zerfall von Radon und seinen Zerfallsprodukten wird Alphastrahlung ausgesendet, die trotz ihrer geringen Eindringtiefe das Lungengewebe schädigt. Neben den bekannten Bergregionen wie Jura und den Alpen, können auch im Mittelland sowie in der gesamten Schweiz hohe Radonkonzentrationen vorkommen. Bei erhöhten Konzentrationen in Innenräumen steigt die Wahrscheinlichkeit an Lungenkrebs zu erkranken. Pro Jahr wird in der Schweiz von 200 bis 300 Todesfällen aufgrund von Radon ausgegangen.
Um die Bevölkerung und insbesondere Kinder besser vor Radon zu schützen, wurde die Strahlenschutzverordnung per 01. Januar 2018 angepasst. Der Referenzwert für Radonkonzentrationen in der Innenraumluft bei Räumen mit Personenaufenthalt wurde von vormals 1'000 Becquerel pro m3 auf 300 Becquerel pro m3 gesenkt.
Spezifische Schutzmassnahmen für Kinder wurden in den Artikeln 164 und 166 der Strahlenschutzverordnung festgelegt: Die Kantone haben für die Messungen in Schulen und Kindergärten durch eine anerkannte Messtelle zu sorgen. Im Falle einer Referenzwertüberschreitung ordnet der Kanton innerhalb von drei Jahren eine Radonsanierung an. Die Konzentration in der Innenraumluft wird für die vom Bund anerkannten Messungen mit einem Dosimeter durchgeführt. Das Dosimeter wird dafür für mind. 3 Monate, i.d.R. jedoch 1 Jahr ausgelegt, da der Referenzwert als Jahresmittelwert definiert ist.
Das Dosimeter in einer Schule hinter der Wandtafel zeichnet während eines Jahres die Radonkonzentration in der Innenraumluft auf.
Wir bieten Ihnen vom Bund anerkannte Jahres- sowie 3-Monatsmessungen während der Heizperiode an. Mittels spezieller Messgeräte können wir eine sofortige Ersteinschätzung der Belastungssituation vornehmen. Im Falle einer Überschreitung des Referenzwertes beraten wir Sie gern zu Sanierungsmöglichkeiten und unterstützen Sie auch während der Sanierung. Falls Neubauten geplant werden, helfen wir hinsichtlich «radonsicherem» Bauen.
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