You have not accepted cookies yet

This content is blocked. Please accept marketing cookies. You can do this here.

Ralf Schiller

Bereichsleiter Infrastruktur Highways & ITS Deutschland

Unser Straßennetz ist ein komplexes, mehrdimensionales und interagierendes System, das von der sechsspurigen Autobahn bis zum innerstädtischen Radweg reicht. Um dieses System resilient und zukunftssicher aufzustellen, müssen alle seine Einzelkomponenten vor möglichen disruptiven Störungen geschützt werden.

 

Solche disruptiven Ereignisse können Starkregen und Überflutungen sein, Waldbrände, Stürme und Hitzewellen oder auch Cyberattacken. Darüber hinaus können Großveranstaltungen – Konzerte, Fußballspiele, Demonstrationen – sehr plötzliche und drastische Veränderungen der Nachfragesituation oder Funktionseinschränkungen verursachen. Davon abgesehen existieren natürlich auch „positive Disruptionen“ in den Bereichen Technologie und Digitalisierung, die manchmal sehr kurzfristig ganz neue Entwicklungsoptionen für unsere Mobilitätssysteme eröffnen.


Die Illustration zeigt vernetzte, multimodale Mobilität in einem urbanen Umfeld

 

Vorausschauend planen

Die Assets und Komponenten der Mobilitätssysteme umfassen ein breites Spektrum: Straßen, Brücken, Bürgersteige, Verkehrsleitsysteme, Sensoren, Informationsnetzwerke, vernetzte Fahrzeuge. Die Betreiber dieser Systeme stehen in der Verantwortung, die verschiedenen Modi – Schiene, Straße, Wasser, Luft – auch in Belastungssituationen funktionsfähig und effizient zu halten. Dazu gehören einsatzbereite Krisenpläne mit entsprechender Ausbildung des verantwortlichen Personals.

Für eine solide Analyse dieser Assets braucht es eine systemische Perspektive, die deren Interdependenzen und Wechselwirkungen berücksichtigt. Die Beeinträchtigung einer Komponente an einer Stelle beeinflusst immer auch andere an anderen Orten.

 

Diese sechs Fragen sollten sich alle Akteure und Entscheidungsträger stellen, die in irgendeiner Weise für die Resilienz von Mobilitätssystemen in Krisensituationen verantwortlich sind:

  • Existieren Kriseneinsatzpläne für die Betreiber der Verkehrstrassen?
  • Sind die Akteure tatsächlich handlungsfähig im Krisenfall?
  • Ist die Organisationsstruktur auf agiles Krisenmanagement vorbereitet?
  • Können Mensch und Technik im Bedarfsfall zielführend harmonieren?
  • Arbeiten alle Beteiligten mit der gleichen, belastbaren Datenbasis?
  • Stehen die richtigen Methoden und Werkzeuge für die Kommunikation in disruptiven Phasen zur Verfügung?

Die jüngere Vergangenheit hat mit Streiks und Pandemie gezeigt, über welche Domino-Effekte in den Mobilitätssystemen verschiedenste Gesellschaftsbereiche beeinträchtigt werden können. Wir haben vor nicht langer Zeit in den USA, Dänemark und Großbritannien gesehen, wie Schienen- und Luftverkehr durch Witterungsbedingungen oder Software-Probleme lahmgelegt wurden – Ereignisse, die die Bedeutung der Kooperation zwischen den Systemkomponenten zeigen. Die plötzliche Mehrbelastung der Straßennetze muss in solchen Fällen professionell und intelligent gesteuert werden.

Mit unserer Akquisition der IBI Group und ihren digitalen Expertisen ist Arcadis jetzt noch besser aufgestellt, Kunden bei der Synchronisation und Datenharmonisierung ihrer Mobilitäts-Assets zu helfen.

 

Die Zukunft des Straßennetzes

Resilienz bedeutet auch, Verkehrsnetze auf zukünftige Veränderungen vorzubereiten. Der Einsatz intelligenter Technologien hat unser Reise- und Pendler*innenverhalten stark verändert. Car Sharing, Bike Sharing und E-Scooter haben den Kurzstreckenverkehr in urbanen Zentren transformiert. Mit E-Mobilität und autonomem Fahren blicken wir in eine vielversprechende Zukunft, die unsere Transportgewohnheiten und unsere Infrastruktur völlig verändern wird. Resilient agieren heißt hier, die Mobilitätssysteme auf diesen Transformationsdruck bestmöglich vorzubereiten.

Unsere Kunden folgen meist einer Prioritätenliste mit sechs Punkten: schnelle und pünktliche Verbindungen, Verbesserung der Klimabilanzen, zukunftssichere Assets, Sicherheit, langlebige Infrastruktur, verlässliche Echtzeit-Informationsbasis. Diese Prioritäten müssen bei der resilienten Vorbereitung auf disruptive Entwicklungen stets beachtet werden.

Unser Fazit: Für diese strategischen Ansätze für mehr Nachhaltigkeit und Resilienz in der Mobilität ist das persönliche Gespräch auf Augenhöhe mit unseren Kunden immer der wichtigste erste Schritt.

 

DIESER BEITRAG IST TEIL EINER SERIE

Zukunftssichere Mobilität

In dieser Serie untersuchen wir Trends und Risiken für Verkehrssysteme.

Arcadis ist der ideale Partner

Wir bieten nachhaltige Planungs-, Ingenieur- und Beratungsdienstleistungen für natürliche Schutzgüter und bauliche Vermögenswerte.

AUTOR

Ralf Schiller

Ralf Schiller

Bereichsleiter Infrastruktur Highways & ITS Deutschland