Sustainable Cities Index 2018
Die Ausgabe 2018 des Arcadis Sustainable Cities Index (SCI) untersucht die Nachhaltigkeit von Städten aus der Perspektive ihrer Bürger. Mit dieser jüngsten Ausgabe unserer SCI-Serie wollen wir ein genaueres Verständnis dafür entwickeln, in welchem Ausmaß die Metropolen weltweit den Bedürfnissen ihrer Nutzer, Besucher und Bewohner gerecht werden.
Auch der SCI 2018 untersucht, was Metropolen und Megastädte in puncto Ökologie, Lebensqualität und Wirtschaftlichkeit leisten – und wie effizient sie ihre Maßnahmen umsetzen. Grundlage dafür sind erneut die drei eng mit den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) abgestimmten Nachhaltigkeitskriterien „Menschen" (People), „Umwelt" (Planet) und „Wirtschaft" (Profit). Diese Indikatoren ermöglichen einen Blick auf die wirtschaftliche Stabilität, die Umweltstandards und die Lebensqualität der Städte. Unser besonderes Interesse galt jedoch in diesem Jahr den Mustern und Merkmalen, die es einigen Städten ermöglichen, besser als andere den Bedürfnissen der Menschen gerecht werden.
Muster nachhaltiger Stadtentwicklung
Um ein Verständnis dafür zu entwickeln, wie gut es sich in einer Stadt leben, arbeiten und wirtschaften lässt und wie effektiv diese sich um eine langfristig erfolgreiche Stadtplanung bemüht, greift der Report auf aktuelle Erkenntnisse aus der ethnographischen Stadtforschung zurück. Auf Grundlage der Auswirkungen konkreter Bürgererfahrung werden hier verschiedene „Stadtarchetypen“, also idealtypische Vertreter der Stadtentwicklung unterschieden. Die vier im Report verwendeten Städte-Cluster basieren auf einer Kombination dieser „Stadtarchetypen“ mit unseren Indikatoren.
Die wichtigsten Erfahrungen für Menschen in diesen Städten sind Komfort und Sicherheit in Verbindung mit Automation und Sensing sowie einer hohen Lebensqualität in Verbindung mit fehlender Störung sowie die für eine Connected City erforderliche Infrastruktur.
Einerseits profitieren Menschen in diesen Städten von dynamischer Technologieentwicklung, andererseits kann sich die Automatisierung hier negativ auf traditionelle Erwerbsarbeit auswirken. Städte, die diesem Profil entsprechen, haben eine diversifiziertere Wirtschaft und sind daher weniger mit wirtschaftlichen Verwerfungen konfrontiert, die in einigen rezessionsgefährdeten Metropolen wie Detroit zu beobachten waren.
Die Schlüsselerfahrungen der Menschen in diesen Städten konzentrieren sich auf Aspekte des informellen Unternehmertums - einerseits in Form von Kleinstunternehmen, andererseits als gemeinschaftliche Selbsthilfe. Grund für diesen Trend zur Selbstorganisation ist die weitgehende Abwesenheit administrativer Strukturen.
Die Lebens- und Arbeitswelt in diesen Städten ist einerseits geprägt von einem hohen Grad informeller ökonomischer Aktivitäten, andererseits von einem starken Einfluss von Organisationen, die unter öffentlicher oder halböffentlicher Kontrolle Entwicklungs- und Versorgungsleistungen anbieten.
Europäische Städte dominieren den „Sustainable Cities Index 2018“. Neben Zürich und Wien sind auch die vier deutschen Großstädte im Report in diesem Jahr gut aufgestellt. Sie haben es unter die besten 20 der internationalen Metropolen geschafft. Beste deutsche Stadt im Vergleich ist München auf Platz sieben. Frankfurt am Main hat es auf Platz zehn geschafft, Hamburg und Berlin belegen die Ränge 17 und 18. Mit dem zweitbesten Wert aller Städte fällt insbesondere Frankfurt in der Kategorie „Planet“ auf, in der unter anderem der Anteil der Grünflächen in der Stadt und die Fahrradfreundlichkeit ausschlaggebend waren. Nachholbedarf zeichnet sich bei den deutschen Städten in Sachen Wirtschaftsleistung, effiziente Mobilität und Business-Infrastruktur ab.
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